Erfolgreiche Landung und Kontaktaufnahme

Persönliches Logbuch Kratok T’Ran II. Sternzeit 20001.

Die Landung mit meiner Interstellar-Kapsel war ein voller Erfolg. Sie wasserte etwa einen Kilometer entfernt von einem Lagerplatz der Ureinwohner, den die internen Sensoren vom Orbit aus endeckt hatten. Eigentlich schreibt die Richtlinie einen Mindestabstand der Landung von 10 km zu Behausungen der einheimischen Bevölkerung vor. Weil jedoch die Oberfläche dieses Planeten aus einer reichen Inselwelt besteht und ich nicht 10 km schwimmen wollte und konnte, blieb mir nichts anderes übrig. Zum Glück gewitterte es, sodass meine Landung hoffentlich unbemerkt bleiben würde.

Ich wasserte also zur Nacht, was ein gewisses Risiko barg. Aber schließlich bin ich ein durchtrainierter Saurier-Pionier und nicht so leicht unterzukriegen. Ich ließ meinen Raumanzug und meine sonstige Lande- und Notfallausrüstung zurück und ließ die Kapsel auf den flachen Grund der Küste sinken. Nach der Tradition, ist dies der vorgeschriebene Weg für Ein-Saurier-Kolonisationen. So schöpfen die genetisch angesiedelten, ursprünglichen Saurier keinen übermäßig großen Verdacht und der Erstkontakt gelingt in der Regel ohne Zwischenfälle.

So, wie ich erschaffen war, ging ich in Richtung des Lagers der Eingeborenen. Nun gut. Ich hatte natürlich mein subcutanes Mikrocomputer-Implantat und meine kleine Sensordrohne zur Hilfe, die mir den Weg wiesen und sich auch sonst generell als sehr hilfreich erwiesen. Ersteres würde mir auch die Kommunikation mit den Einheimischen ermöglichen.


Das Lager sah spärlich und zugig aus. Es befand sich auf einer winzigen, länglichen Insel mit einer Ausdehnung von ca. 100 mal 10 Metern im hüfthohen Küstengewässer. Es gab nicht einmal ein Zelt oder einen anderen Unterschlupf. Es wuchsen nur ein paar Gräser und Büsche hier, nichts essbares. Ernährten sie sich etwa von Algen? Ich hoffte, das dem nicht so wäre. Daran würde ich mich nur schwer gewöhnen können.

Ich kam innerhalb eines Monats nur sehr langsam mit den drei Anwesenden in Kontakt. Seltsamerweise waren sie eher verhalten und sprachen kaum mit mir. Ich hätte erwartet, dass sie mir viele Fragen stellen und hatte eigentlich auch viele an sie. Zögernd erfuhr ich, dass es einen Ältesten der Gruppe gab, einen Heiler und einen jugendlichen oder kleinwüchsigen Saurier. Der Heiler war sehr freundlich und der erste, der sich mit mir unterhielt. Das war ein gutes Zeichen. Denn seine Hilfe würde ich sicher irgendwann nötig haben bei diesem Unterfangen.

Erster Kontakt

Cardias, 10815 Sondermeldung: Wie das Außenministerium gerade offiziell bekannt gegeben hat, ereignete sich bereits vor 17 Monaten (Sternzeit 10728) ein Kontakt zu einer außercardianischen Spezies. Der auf der Mondbasis Cardias Colonia One lebende Saurier Xavorhex gab in einem Exklusivinterview bekannt, er habe als erster einen Vertreter einer anderen raumfahrenden Spezies in diesem Teil des Weltraums getroffen. Sie selbst nennen sich „The Followers of the Triangle“, was soviel Bedeutet, wie „Die Jünger des Dreiecks“. Das Außenministerium hatte die Information zurück gehalten, bis sich ExpertInnen sicher waren, dass keine Gefahr droht. Herr Xavorhex wurde gebeten, vorerst Stillschweigen zu bewahren, bis man sich sicher war, dass durch die Bekanntgabe keine Panik entstehen würde.


 

Eine Sprecherin des Miniesteriums ließ außerdem verlautbaren, dass bereits vor dreieinhalb Jahren (10703) ein fremdes Flugobjekt von der Universitäts-Sternwarte in Megcasi gesichtet wurde, jedoch kein direkter Kontakt stattfand.


„Mit der schnell fortschreitenden Raumfahrttechnik, wird es uns sicher bald gelingen, das Fibal-System zu verlassen. Dann werden wir früher oder später auf mehr außercardianische, raumfahrende Kulturen treffen.“, sagte die Pressesprecherin des Raumfahrprogrammes.